Wer war ich? Wer bin ich?

Vor zwei Tagen habe ich angefangen, mein neues Jugendbuch für den Karibu Verlag zu schreiben. Oder ich sollte besser sagen, wir haben angefangen, denn meine Tochter Lina und ich entwerfen, wie auch schon beim letzten Jugendbuch, die Geschichte zusammen.

Beim Schreiben schweife ich immer wieder ab in eigene Erinnerungen an diese besondere Zeit zwischen Dreizehn und Zwanzig, als man komplett von einem Moment zum nächsten gelebt hat, eine einzige Party am Wochenende über das gesamte Schicksal entscheiden konnte, im guten wie im Schlechten. Wo ein einziger Blick das Glück des Tages bestimmt hat. Ich fühle tief mit meinen Figuren mit und habe dabei das Gefühl, das Empfinden von damals wieder heraufbeschwören zu können.

 

Ich spüre denselben Bauchschmerz mit meinen Charakteren, die Unsicherheit und den Herzschmerz, die Freude, wenn sie sich verlieben und die Verzweiflung, wenn von einem Moment das Glück entschwindet. Alles ist so groß und bedeutend. Die Welt ist der Alltag, die Schule, das Jetzt.

Natürlich liegt das daran, dass ein Kern in uns beständig ist und immer gleich bleibt, egal, wie alt wir sind.

 

Beim Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern spüre ich, an diesem Kern sehr nah dran zu sein. 

 

Ja, das auf dem Foto hier bin ich, im Winter an der Elbe 1993. Damals in der selbst gebastelten Dunkelkammer entwickelt.

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