Ein Plädoyer für den Genuss

Strahlend blauer Himmel über Hamburg, immerhin ist noch Sommermonat August und nicht November.

Dennoch habe ich das Gefühl, keiner wagt sich zur Zeit Sonne und Wärme

zu genießen. Wenn man noch vor einiger Zeit an so einem wunderschönen Abend

draußen auf dem Balkon oder in der Weinbar saß und entspannt den Tag ausklingen

ließ, so sitzt man heute mit Sorgenfalten auf der Stirn da. Auf die Aussage, „Schön

warm heute, oder?“, erntet man einen besorgten Blick, „Naja, zuuu warm …“. Ein tüchtiges Sommergewitter lässt jeden zusammenzucken, während ich früher als Kind beim ersten Donnergrollen

mit meiner Schwester barfuß nach draußen gelaufen bin, um über Pfützen hüpfend den Sommer zu riechen. Natürlich gibt es den Klimawandel und auf keinen Fall darf man den nicht unterschätzen, ebenso wie wir wiederum das Umweltbewusstsein schätzen sollten, das auch unsere Kinder schon sehr stark entwickeln. Aber dabei dürfen wir doch nicht unsere Fröhlichkeit verlieren, den überlebenswichtigen Wunsch nach Genuss überhören! Ja, den Drink am Abend muss man sicher nicht mit Strohhalm trinken und auch das Picknick kann man doch wunderbar in hauseigene Boxen stecken … fragt sich nur, was die Zahnzwischenraumbürsten ersetzt, die einem heute jeder Zahnarzt fast mit Gewalt aufzwingt. Ja, ein komplexes Thema, das man nicht aufhören kann zu diskutieren. Dennoch bleibt das Leben bunt und schön und manchmal dürfen wir sogar die Sonne auch mal ohne Sonnenschutzfaktor 50 genießen … 

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