Moderne Brötchen

Früher wurden wir am Samstagmorgen (wohlgemerkt Samstag, denn Sonntags hatten die Bäcker nicht offen) zum Brötchenholen geschickt. Das war eigentlich eine ziemlich einfache Sache: Drei Mohnbrötchen, zwei Sesam und zwei Normale - oder so ähnlich. Das Ganze wahrscheinlich für 2,50 Mark. Heute ist es anders, ich schicke die Kinder mit zehn Euro in der Tasche los und sage, „Bitte einen Kornkracher, zwei Goldjungs, ein Vitalbrötchen, zwei Vollkorn Boules, ein Roggenkrüsti, ein Herzikus …

 

und wer soll sich das bitte merken und was ist das überhaupt? Kein Wunder, dass die Kinder einfach zu den Schokocroissants greifen und danach scheinheilig erklären, „Was anderes gab es nicht mehr!“ - ein billiger, aber dabei nicht so schlechter Trick.

 

In meiner Erinnerung hatten wir damals ohnehin meistens nur normale Schrippen, von unseren Kindern heute gerne Langweilerbrötchen oder Arschbrötchen (ähem, der Form wegen) genannt. Irgendwann war ich mit meiner Mutter beim Bäcker, wo ich als Belohnung, dass ich mit zum Einkaufen kam, immer einen Hanseaten oder einen Amerikaner geschenkt bekam. Eines Tages entdeckten wir in der Auslage etwas ganz Interessantes, was wir direkt probierten, es hieß Croissant. Dabei frage ich mich gerade, ob Croissants tatsächlich erst in den 80ern hier im Norden aufgetaucht sind oder lag das an uns?

Kommentar schreiben

Kommentare: 0